Die 1927 erbaute Gast- und Gartenwirtschaft "Waldschlösschen" ist vermutlich das älteste Haus auf dem Hardtberg. Bis Ende der 1950er Jahre traf man sich hier zum Plaudern, Feiern und Tanzen. Das Haus bot 50 Personen in der Gaststube und 200 Gästen im Garten Platz und war eine beliebte Familienausflugsstätte und ein Sportlertreffpunkt, zumal 1927 der Witterschlicker Turnerbund 1906 e.V. seinen neuen Fußballplatz in unmittelbarer Nachbarschaft errichtete.
Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde der Bierkeller zeitweise als Luftschutzkeller und die Gastwirtschaft als Offizierskasino genutzt. Ende der 50er Jahre mussten die Wirtsleute erkennen, dass das Gasthaus nicht mehr rentabel war. Es wurde an die Pfarrgemeinde St. Lambertus verkauft, die es wiederum 1968 an eine aktive Katholische Jugendorganisation, die KSJ-Gruppe St. Aposteln in Köln, verpachtete. Das Haus wurde dann viele Jahre lang als Schulungsheim genutzt, in dem u.a. Seminare, Stadtranderholungen und Einkehrtage stattfanden.
Mitte der 80er Jahre lief die Jugendarbeit langsam aus und die Krankenhausseelsorger des damaligen Malteser
Krankenhauses, Pater Victor Gisbertz und Pater Gottfried Michelbrand wurden auf das Haus aufmerksam. Im Krankenhaus selbst, seiner Leitung, seinen Mitarbeitenden, seinen Arbeitsabläufen und seiner Umgebung war die Seelsorge kaum verankert. Darum musste für sie zunächst der notwendige Raum geschaffen werden. Dies geschah z. B. durch die Aufwertung der Sterbebegleitung mit einem „Verabschiedungsraum" und der Mitwirkung bei der Einrichtung neuer Fachbereiche wie Geriatrie und Palliativmedizin. Auch die Aus- und Weiterbildung von Seelsorger*innen im Krankenhaus / in der Pflegeeinrichtung, von Medizinstudent*innen im Praktischen Jahr, bei Krankenpflegeschüler*innen sowie bei ehrenamtlichen Mitarbei ter*lnnen konnte in Haus Giersberg beheimatet werden. 1988 haben Pater Victor und Pater Gottfried Haus Giersberg von der Pfarrgemeinde gepachtet und zu dessen Sanierung und Unterhaltung den Verein zur Förderung der Krankenhausseelsorge Haus Giersberg e.V. gegründet.
Um die Jahrtausendwende gelang es den Patres, das an das Grundstück angrenzende Haus zu erwerben, dadurch konnten nun auch die Teilnehmenden von Kursen der Palliativakademie beherbergt
werden.
(Quelle: "Von der Gastwirtschaft zum Kloster", Hans Nitsche)
Haus Giersberg ist ein Bildungs- und Tagungshaus, das vielfältigen Formaten und Themen Raum bietet. Getragen wird es von dem gemeinnützigen Verein Haus Giersberg e.V. Hier finden Weiterbildungskurse für Mitarbeitende im Gesundheitswesen statt, Kreativangebote für Jedermann oder Befähigungskurse zur Begleitung trauernder Menschen. Aber auch für private Veranstaltungen bietet das Haus einen ganz besonderen Rahmen.
Haus Giersberg ist keine Tagungsstätte der üblichen Art. Hier gibt es z.B. sehr individuell mit zum Teil historischen Möbeln eingerichtete Zimmer und einen lichten und großen Wintergarten als Tagungsraum. Der unmittelbar angrenzende Kottenforst lädt zu ausgedehnten Waldspaziergängen ein.
Haus Giersberg ist heute wie in der Vergangenheit ein offenes Haus, das Begegnungen und Austausch ermöglichen und Lernenden einen guten Ort bieten möchte. Sein besonderer Charakter ermöglicht es, Arbeit und Erholung ebenso wie Konzentration und Entspannung in ausgewogener Form bieten zu können.
Der Vorstand und die Hausleitung engagieren sich gemeinsam mit weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern ehrenamtlich für den Erhalt und die Weiterführung von Haus Giersberg.
Sollten Sie Interesse haben, uns in unsrer Arbeit zu unterstützen, sprechen Sie uns gern an.
Die Vorstandsmitglieder von Haus Giersberg e.V.:
Martina Kern
1. Vorsitzende
Prof. Dr. Lukas Radbruch
2. Vorsitzender
Dr. Franziska Röseberg
Schatzmeisterin
Die Hausleitung von Haus Giersberg:
Anette und Klaus Aurnhammer